FEST

Treibhausgas- und Klimaneutralität der Kirchen

Auch die Kirchen müssen daher die klimarelevanten Emissionen in ihrem Verantwortungsbereich entschieden reduzieren, wenn sie nicht nur Mahner und Mittler, sondern auch Motor für Veränderungen sein wollen (EKD 2018). Dies betrifft insbesondere direkte Emissionen beispielsweise aus der Verbrennung von Heiz- oder Kraftstoffen und indirekte Emissionen aus gekaufter Energie wie etwa Strom, aber prinzipiell auch den Ausstoß von Treibhausgasen durch die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen.

Auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität gilt es daher auch für kirchliche Akteur*innen,

  • einen Reduktionspfad zur Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 anzustreben, der die Treibhausgasemissionen um mindestens 95% gegenüber dem Ausgangswert und in den Bereichen Gebäude und Mobilität möglichst auf Null reduziert und einen verantwortungsvollen Beitrag zur Erreichung des 1,5°C-Ziels leistet,
  • sich konkrete Zwischenziele für die kurze und mittlere Frist zu setzen (mindestens alle fünf Jahre), die eine überproportionale Reduktion in den kommenden Jahren vorsehen,
  • und transparent zu machen, inwieweit diese mit einem Reduktionspfad in Einklang stehen, der mit einem fairen nationalen Emissionsbudget als Beitrag Deutschlands zur Einhaltung des 1,5°C-Ziels kompatibel ist.

Mit dem Text versucht die FEST, Klarheit in den Begriff der Klimaneutralität zu bekommen und herauszuarbeiten, welche Leitlinien für seine Verwendung im Raum der Kirchen gelten sollten. Dabei zeigt sich schnell, dass nicht allein der Zielzustand präziser definiert werden muss, sondern vor allem auch der Weg dorthin. Zunächst werden Klimaneutralität von Treibhausgasneutralität und CO2-Neutralität abgegrenzt und zentrale Kriterien umrissen mit Hinweisen zu Berechnungsstandards. Anschließend werden in dem Text die Priorität von Emissionsreduktionen herausgestellt, denn für die Klimaschutzwirkungen eines Neutralitätsziels ist der Reduktionspfad maßgeblich, auf dem es
tatsächlich erreicht wird. Als Orientierungspunkte können dabei auch für kirchliche Akteur*innen Minderungsziele dienen, mit deren Erfüllung ein fairer deutscher Beitrag zum 1,5°C-Ziel geleistet werden könnte. Zudem wird erläutert, warum der Ausgleich von Emissionen zum Schutz des Klimas nicht ausreicht, und geht auf Möglichkeiten ein, dennoch für noch unvermeidbare Emissionen Verantwortung zu übernehmen. Im letzten Teil wird auf die Rolle von Senken eingegangen.

Hier können Sie das Positionspapier als pdf herunterladen.