Jesuiten

Indien | Regen auffangen für Trinkwasser

  • Land: Indien
  • Ziel: Wasserversorgung und ländliche Entwicklung
  • Projektart: Projekt der Klimaanpassung

Ausgangssituation

Die Wälder in Ahmednagar im Westen Indiens leiden unter starker Abholzung zwecks Bau- und Feuerholz. Doch die Folgen sind verheerend: Durch die fehlenden Bäume versteppt das Gebiet immer mehr, da der Regen nun nicht mehr aufgefangen wird und in den Boden sickert, sondern auf den kahlen Boden prasselt und die fruchtbare Erde auswäscht. Dadurch wird nicht nur der Boden immer unfruchtbarer, was die Landwirtschaft erheblich erschwert, sondern den Menschen in Ahmednagar fehlt auch zusätzlich Trinkwasser. Ohne eine Aufforstung sinkt der Grundwasserspiegel unaufhaltsam weiter, eine Katastrophe für die Einheimischen. Besonders betroffen sind die Ureinwohner, die Tribals, die ohnehin schon in die unfruchtbarsten Gebiete verdrängt wurden. Sie haben kaum eine Chance, sich zu ernähren, außerdem genießen die meisten Kinder der Tribals keine Schulbildung, weil sie bereits in jungen Jahren als Tagelöhner arbeiten müssen, um die Existenz ihrer Familie zu sichern.

Klimaanpassung

Um den Menschen zu helfen, haben die Jesuiten das Tribal Watershed Programm ins Leben gerufen, das das Gebiert wieder fruchtbar machen soll. Bei der Tribal Watersehd-Methode, die von dem Schweizer Jesuiten Hermann Bacher SJ entwickelt wurde, werden Furchen in die Berghänge bis ins Tal gezogen mit lockerer Erde befüllt und mit jungen Bäumen bepflanzt. Der Regen wird dann von den Furchen praktisch aufgefangen, er versickert in der lockeren Erde, die von den Wurzeln der Bäume gehalten wird. So kann der Regen den Boden nicht mehr wegwaschen, sondern sickert bis in das Grundwasser hinunter. Der Effekt: Der Grundwasserspiegel steigt, die Brunnen sind wieder mit genug Wasser gefüllt und auch die Felder können nun wieder ausreichend bewässert werden. Überhaupt sorgt das Watershed-Projekt für eine Vergrünung der Natur, sodass sogar die Nutztierhaltung wieder ermöglicht wird. Bisher sind mehr als 30 Dörfer in Ahmednagar an diesem Projekt beteiligt. Besonders die ärmsten Menschen, die Tribals, profitieren von dem Projekt: Sie können nun auf fruchtbarem Boden Landwirtschaft betreiben und somit genug Erträge für ihe Lebenserhaltung und sogar für die Schulbildung der Kinder erhalten. Das Watershed Programm hat also nicht nur ökologische, sondern auch soziale Vorteile für die Menschen in Ahmednagar.

Weitere Informationen erhalten Sie bei den Jesuiten.