Brot für die Welt | Diakonie

Für Klimagerechtigkeit auf die Straße

Unter dem Motto #AllesFürsKlima ruft Brot für die Welt dazu auf, am globalen Klimastreik
teilzunehmen. Auch die Diakonie Deutschland unterstützt die Forderung. Auf Initiative von Fridays for
Future gehen am 24. September weltweit Menschen auf die Straße, um gemeinsam für
Klimagerechtigkeit zu demonstrieren. Der Streik stellt zwei Tage vor der Bundestagswahl die
Dringlichkeit der Klimakrise und den sofortigen Handlungsbedarf in den Mittelpunkt.

Das Jahr 2021 ist geprägt von klimabedingten Schäden und Verlusten auf der ganzen Welt:
Hungersnot in Madagaskar, Dürreperioden in Ostafrika, brennende Wälder in Kalifornien und
Südeuropa, verheerende Fluten im Westen Deutschlands und in New York. Für viele Menschen im
Globalen Süden ist die Klimakrise schon länger bittere Realität. Insbesondere die Ärmsten sind
weltweit am härtesten von den Folgen der Klimakrise betroffen, obwohl sie am wenigsten zur
Entstehung beigetragen haben. „Wir können nicht weiter auf Kosten der Länder im Globalen Süden
und der jüngeren Generation leben. Deutschland ist bisher kein Vorreiter für Klimagerechtigkeit“, sagt
Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt. „Die nächste Bundesregierung muss sich ihrer
Verantwortung stellen und Maßnahmen für drastische Emissionsminderung in Deutschland einleiten.
Außerdem müssen Länder des Globalen Südens stärker dabei unterstützt werden, die Klimakrise zu
bewältigen und erneuerbare Energiesysteme aufzubauen. Dafür ist eine Verdopplung der deutschen
Klimafinanzierung bis 2025 notwendig.“

Die neue Bundesregierung muss entschieden handeln, um die Erderwärmung durch den
menschengemachten Klimawandel im Einklang mit dem Pariser Abkommen auf unter zwei Grad
Celsius zu begrenzen.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: „Klimaschutz sozial gestalten und die Energie-, Sozial- und
Wirtschaftspolitik zusammen denken. Das sind die zentralen Aufgaben der nächsten
Bundesregierung. Dabei müssen wir aufpassen, dass aus der notwendigen ökologischen Wende
keine neuen sozialen Verliererinnen und Verlierer hervorgehen. Wohnen muss bezahlbar sein – trotz
Klimasanierung. Eine CO2-Steuer ist sinnvoll – doch auch die dadurch entstehenden höheren Kosten
müssen sozial abgefedert werden. Klimaschutz darf bei den existenzsichernden Hilfen nicht
aufhören.“ Die diakonischen Träger und Einrichtungen wollen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Hierfür braucht es von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsmodelle für die
soziale Wirtschaft. „Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaktivitäten dürfen für die gemeinnützigen
Unternehmen nicht zum Wettbewerbsnachteil geraten. Darum muss sich die künftige Regierung dafür
einsetzen, die Nachhaltigkeit neben Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit gleichrangig in den
Sozialgesetzbüchern zu verankern. Gerade im Gebäudebereich mit einem Anteil schädlicher CO2-
Emissionen von 40 Prozent birgt die klimafreundliche Sanierung von Sozialimmobilien ein enormes
Potenzial“, so Lilie.

Der Klimastreik findet am 24. September um 12:00 Uhr deutschlandweit statt. Alle Teilnehmer:innen
sind zum Tragen einer Maske verpflichtet.

Mehr Informationen:

Diakonie-Forderungen zur Bundestagswahl: www.diakonie.de/bundestagswahl_2021/klimaschutz-sozial-gestalten

Erwartungen von Brot für die Welt an die neue Bundesregierung finden Sie hier: www.brot-fuer_die-welt.de/themen/bundestagswahl-2021/