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Argentinien | Wiederaufforstung zur Eindämmung des Klimawandels

  • Land: Argentinien
  • Ziel: Wiederaufforstung und Verringerung der Entwaldung
  • Projektart: Projekt des Klimaschutzes

Ausgangssituation

Die Selva Misionera ist der Dschungel beiderseits des Paraná mit einer großen Artenvielfalt, immensen Wasservorräten und dem Potenzial, Kohlenstoff zu binden. Während der Wald in Paraguay im Westen und in Brasilien im Osten praktisch zerstört ist, befindet sich der größte Teil der verbleibenden Fläche in Misiones, Argentinien. Dort ist er von ursprünglich mehr als 2 Millionen Hektar auf nur noch etwa 40.000 Hektar Urwald und etwa 800.000 Hektar Sekundärwald zurückgegangen.

Nach offiziellen Angaben wurden in Misiones zwischen 1998 und 2007 144.153 Hektar abgeholzt, während nach der Verabschiedung des Forstgesetzes 2008 bis Mitte 2011 die Abholzung im Jahresdurchschnitt um 50 Prozent zurückging. Dennoch und trotz der Schutzbemühungen wurden 21.406 Hektar gerodet, von denen 3.630 Hektar eigentlich durch die Vorschriften geschützte Wälder waren. Hauptursachen sind neben Schädlingen der übermäßige Holzeinschlag zur Holzgewinnung, die Änderung der Landnutzung für Ackerbau und Viehzucht und die Errichtung von städtischen Flächen sowie Rodungsbrände. Zudem vernichten natürliche Brände aufgrund zunehmender Trockenheit viel Wald.

Klimaschutz

Im Rahmen des Projekts Crece Selva Misionera (Lass den Dschungel von Misiones wachsen) ist die Pflanzung von 180.000 einheimischen Bäumen in 25 Orten bis 2022 geplant. Es soll zudem Menschen und Gemeinden für die Bedeutung des Waldes zur Eindämmung des Klimawandels sensibilisieren. Es startete am 3. Oktober 2020 in der Evangelischen Gemeinde San Juan in Eldorado. Das Projekt arbeitet vor allem mit Kleinproduzenten, die selbst nicht über die Ressourcen zur Wiederaufforstung verfügen. Die indigenen Gemeinschaften, Kleinbauern und Gemeindegruppen kümmern sich weiter um die Bäumchen, damit sie sich richtig entwickeln und der Wald sich regeneriert.

Die Aufforstung mildert den Treibhauseffekt und ist auch ein wichtiges Mittel, um Wasser zu konservieren und Bodenerosion und Flusssedimentation zu reduzieren. Großflächige Aufforstungen können sogar unmittelbar das lokale Klima verändern, indem sie die hohen Temperaturen senken, die durch die Speicherung von Wärmeenergie an einem bestimmten Punkt entstehen und durch den Stahl und Asphalt der Großstädte verstärkt werden. Strategische Allianzen, beispielsweise mit dem WWF Argentinien und dem Ministerium für Ökologie und erneuerbare natürliche Ressourcen der Provinz, stärken das individuelle Handeln der beteiligten Organisationen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Projekts.