Misereor

Bischöfe ermahnen die G20-Staaten

Vor dem Gipfel der Finanzminister*innen der G20-Staaten appellieren mehr als 70 katholische Bischöfe und Ordensleute aus aller Welt an die Teilnehmenden der Konferenz, die Nutzung fossiler Brennstoffe schnellstmöglich einzustellen. Sie tun dies auch mit Blick auf den G20-Gipfel Ende Oktober in Rom und vor dem Hintergrund von laufenden Beratungen im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 26, die Anfang November in Glasgow beginnt. Aus Deutschland haben der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz für MISEREOR zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger und der Vorsitzende der Kommission Weltkirche bei der Bischofskonferenz, Augsburgs Bischof Bertram Meier, den Appell unterzeichnet.

Die kirchlichen Autoritäten beziehen sich mit ihrer gemeinsamen Aktion auch auf eine scharfe Mahnung von Papst Franziskus: "Die Investitionen in fossile Brennstoffe steigen weiter, obwohl Wissenschaftler uns sagen, dass sie unter der Erde bleiben sollten“, hatte das Kirchenoberhaupt im Mai 2019 kritisiert. „Wir beschreiten weiter alte Pfade, weil uns fehlerhafte Planungen und Korruption zu Besitzstandswahrern macht. Wir sehen immer noch etwas als Profit an, was unser Überleben bedroht."

Im Anschluss  an eine gemeinsame Erklärung des Papstes Franziskus und führenden katholischen Bischöfen und Ordensleuten, in der zu dringenden Maßnahmen zum Schutz "unseres gemeinsamen Hauses" und zur Bekämpfung der Klimakrise durch systemische Verhaltensänderungen und radikale politische Maßnahmen aufgerufen wird, richten die Unterzeichnenden des Appells nun die dringende Forderung an die Staats- und Regierungschefs der G20, die Nutzung fossiler Brennstoffe endgültig zu beenden.

1,5 Grad als Rettungsanker

„Der Klimawandel ist eine Realität, die unsere Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt betrifft, insbesondere diejenigen in armen und klimatisch gefährdeten Gesellschaften, die am wenigsten zu diesem Problem beigetragen haben", heißt es in dem Appell. "Wir sehen immer schwerere und häufigere Dürren und Überschwemmungen, den Verlust von Ernten und die Zerstörung von Land. Wir können und dürfen angesichts dieses Leids und dieser Ungerechtigkeit nicht schweigen."

Die Einschätzung der Wissenschaft sei in dieser Frage eindeutig: Die Welt müsse die fossilen Brennstoffe im Boden lassen, wenn die Menschheit die globale Erwärmung bis Ende 2030 auf unter 1,5 Grad begrenzen wolle.

Albert Mashika von der Caritas Afrika sagt: "Die 1,5-Grad-Grenze ist ein Rettungsanker für Millionen von Menschen in Afrika, deren Lebensgrundlage und Familien bereits durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet sind. In Afrika, wo wir einen Temperaturanstieg erleben, der doppelt so hoch ist wie das derzeitige globale Niveau, nämlich etwa zwei Grad, wissen wir, dass jeder Bruchteil eines Grades zählt. Deshalb kann die Beendigung der Förderung fossiler Brennstoffe im In- und Ausland nicht früh genug kommen.

Die vollständige Pressemitteilung lesen Sie auf der Website von MISEREOR.